Stammtisch

Haftungsfrage bei Ausfahrten mit mehreren Leuten.

Hier könnt Ihr über alles Plaudern.

von MichNix
#81181 Hallo,

zuerst einmal: "Mir platzt der A...", wenn ich an heute Nachmittag denke.
Wieder einmal ein Grund mehr mit einer passenden Haftpflichtverischerung als "Wildflieger und Wildfahrer" unterwegs zu sein.

Heute Nachmittag war ich mit dem Carbonfighter auf dem Vereinsgelände eines Vereins unterwegs, die sich richtig Arbeit mit dem Anlegen einer Strecke und eines Fahrerstandes gemacht haben.

Ich kenne da ein paar Leutchen, die dort fahren und habe nach dem Zahlen des Gastfahrerbeitrages in Höhe von 10 Euro auch schön gewartet, bis die "Kleinen" (1:8 / 1:10) von der Strecke waren und habe dann mit ein paar wirklich richtig Erfahrenen ein paar Runden gedreht.

Wir waren gerade so schön am rumhaudern, da macht einer seinen 1:8er Nitro an und rennt kreuz und quer auf der Strecke rum. Wir haben uns dann beschwert, der Störer wurde von der Strecke geholt.

So eine halbe Stunde später sind wir auf der "Trainingswiese" und da fährt der Junior von dem Störer, angeleitet von seinem Vater wieder kreuz und quer mit dem 1:8 Nitro über den Platz und rammt u.a. meinen Fighter und einen von meinen Carson Specter Two V32.

Am Fighter ein Querlenker im Eimer, am Specter ein Querlenker, die Karo, der Luftfilter, Servohorn, etc. ... also zusammen mal locker 50 Euro Bruch.

Ich bin dann erst einmal ruhig zu dem Mann hin und habe Ihm dann erklärt, dass ich da gerne Ersatz für hätte. Entweder in Form von passenden Teilen oder eben in Cash.

"Mein Junge kann doch fahren, das kann mal passieren und ist "normaler" Verschleiß. Stell Dich mal nicht so an."

Also habe ich den Vorsitzenden von dem Verein angerufen und Ihm die Lage geschildert und auch Zeugen benannt, die gesehen haben, dass der Junge (vielleicht 10 oder 12 jahre alt) schon einmal mit Wissen und geduldet von seinem Vater mit einem 1:8er Nitro den Betrieb auf dem Platz gestört hat.

Passiert ist nix ..., der Vater von dem Störer incl. dem kleinen Drecksack ist Familie vom Vorsitzenden.

So, die Anzeige an die Versicherung des Vereins, auch von den 2 Anderen, die auch je knapp 20 bzw. 50 Euro Schaden haben, zusammen mit Fotos und Namen von unabhängigen Zeugen (Spaziergänger die springen mussten, weil der kleine Drecksack auch auf den Wegen um den Platz rumgegurkt ist) ist raus.

Ein Anwalt von einem meiner Fahrerkollegen schaut mal, wie man dem Verein das Handwerk legen kann und das die mal gehörig Schwierigkeiten bekommen, weil die sich nocht an die Auflagen der Gemeidne zum Betrieb des Platzes halten. Schließlich ist der Vorstand des Vereins für den sicheren und geordneten Betrieb auf dem Platz verantwortlich. Fahren auf den Wegen rund um den Platz und den angerenzenden Wiesen ist laut der Satzung, die Aushängt verboten. Die Versicherung wird sich nach dieser Meldung wohl auch mal mit dem Vereinsvorsitzenden beschäftigen.

So, Frust ist raus ...

Nun die Frage in die Runde:

Bei uns untereinander ist es so, dass man, wenn man sich in die Quere kommt oder sich die Wagen auf dem Gebiet in dem man fährt, kaputtmacht einfach dem anderen den Schaden ersetzt. Entweder in Form von Cash, oder man macht die Kiste auf und gibt dem Geschädigten die Teile für die Reparatur. Fertig.

Wenn ich jemand anderen schädigen würde kommt es auf die Schadenshöhe an.
Alles bis 200€ (Selbstbeteiligung der Versicherung) Zahle ich selbst. Was darüber geht macht die Versicherung (Eine Zusatzversicherung beim DMFV wo ich auch die Heli Haftpflichtversichert habe.)
Bisher habe ich aber nur eine Hand voll Ersatzteile herausgeben müssen, weil es sich um normale "Kampfszenen" handelte.

Wie haltet Ihr Das ?


Michael
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von Skorpion
#81182 ganz deiner Meinung. ;)

ich hoffe der "kleine" erwischt mal keine Personen.....mal sehen wie sich sein Vater dann anstellt.....

absolutes no go......
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von Rapit
#81188 Im allgemeinen ist das der gute ton, das man ersetzt was kaputt geht. Aber auch nur wenn der, der dir die Karre zersemmelt das Grob Fahrlässig gemacht hat oder es gar drauf angelegt hat(nebenbei sollte man befreundet sein denn sonst kannst des auch vergessen).

Eine Regelung wird es für so einen Fall jedoch sicher nicht geben, Rechtlich ist der Junge noch nicht Strafbar weil zu jung, bedeutet das die Eltern (b.z.w die zu dem Zeitpunkt dafür haftende Aufsicht´s Person) dafür haften (theoretisch). Da du aber an der selben stelle gefahren bist wie der Junge würdest du dir nur selbst ins bein schissen weil du Älter bist und der Vater das so auslegen könnte das der Junge nur dort gefahren ist weil du und andere auch da gefahren bist/sind. Wenn es auf der strecke Passiert ist und der Besitzer (in diesem Fall der Strecken Betreiber) dann noch zur Familie des Jungen gehört wirst du auf den kosten sitzen Bleiben. Denn der Besitzer macht die Regeln zur Benutzung der Bahn und kann fahren lassen wen er will und wann er will.

Finde dich damit ab das du auf den kosten sitzen bleiben wirst, aber mal nebenbei, warum hast du die Karre von dem Bengel net einfach in Grund und Boden gefahren? Dann würde der jetzt mit deinem Problem dastehen und hätte draus gelehrnt.
von MichNix
#81193 Bei dem Schaden standen sowohl der CF als auch der Specter auf den Montageböcken neben dem Tisch, wo man kleinere Reparaturen selber machen kann.

Der Bengel ist mit voller Absicht in die Richtung des Tisches gefahren. Auf der Strecke war es der Vater des Bengels, der da versucht hat, zu stören.

Um zu der Stelle mit den Tischen zu können, muß man um einen Fangzaun herum und dann einen Fußweg mit Betonplatten lang. Also nix da "Aus versehen, warum stehst Du da, wo mein Junge rumgurkt ?"

Der andere Geschädigte arbeitet bei einer Verwaltung im Ruhrpot, wo der u.a. mit Gestattungen für Vereine zu tun hat.
Der hat auch die Sache mit dem Anwalt angestoßen.
Es geht also nicht um die paar Euro, es geht um die Feststellung, dass da kein geordneter Betrieb auf der Anlage sichergestellt ist. Auch dass keiner vor Ort war ausser dem Kassierer für die Gastfahrergebühren.
Der Rest der Leute (so 20 bis 30) waren wohl nur normale Mitglieder oder auch Gäste.

Wenn das nicht die erste Beschwerde ist und es schon öfter zu Wildfahrten mit Gefährdung von Aussenstehenden (Fahren ausserhalb des Geländes, das Fußgänger wegspringen müssen) gekommen ist, dann reicht so eine Beschwerde an der richtigen Stelle aus, dass es dort keine Bahn mehr gibt, weil die Gestattung zum Betrieb und der Bereitstellung von der Gemeinde entzogen wird.

Michael

Nachtrag: Wenn so ein Schaden auf der Strecke passiert wäre und wir hätten zum Zeitpunkt des Crash nebeneinander auf dem Fahrerstand gestanden, dann wäre es eben Pech gewesen und jeder hätte seinen Schaden selbst getragen ... Wenn nicht, dann hätte man sich eben irgendwie geeinigt. So war es eben dass der Bengel in 6 stehende R/C Cars reingefahren ist und Das nicht langsam.
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von Rapit
#81199 Ich sach ja ;) , Irgendwie wieder Fit kriegen und Jagt machen :D . Wenn ein Paar Große den Kleinen in die mangel nehmen denken die Fahrer beim nächsten mal mehr drüber nach ob sie die Großen Jungs net doch lieber alleine Fahren lässt :rofl: :rofl: :rofl: . Einige brauchen einen Denkzettel von der richtigen Seite.
von MichNix
#81204 Da ist man im "gesetzten Alter" ein wenig ruhiger und die "Kampfmittel" sind anders geartet.

Ich bin 40, die beiden anderen Herren sind 49 und 56 wenn ich mal bedenke was der ältere der beiden Herren da am Telefon schon dem Anwalt an Paragraphen und Vorschriften an den Kopf geknallt hat, wo der nachschauen soll ...

Ich denke mal, dass da wenigstens eine Verwarnung des Betreibers durch die Gemeinde bei rauskommt. Der Vorfall innerhalb des Geländes spielt da weniger eine Rolle, als die Geschichte mit der Gruppe Wanderer durch die der Kleine ausserhalb des Geländes geheizt ist. Jeder von denen hat seine Anschrift als Zeuge des Treibens angegeben. Was da letztendlich daraus wird ... Ich hoffe die entziehen dem Verein die Erlaubnis zum Betrieb einer Sportstätte oder machen denen wegen Aufsicht und Haftung solche Auflagen, dass es uninteressant für die wird.

Aber nun bitte mal zurück zu meiner ursprünglichen Frage:
Wenn Ihr mit mehreren Leuten unterwegs seid und es dabei zu Zwischenfällen mit Schäden an den Modellen kommt. Wie handhabt Ihr Das ?

Meinen Teil habe ich ja schon geschrieben.

Michael
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von CF2008
#81213 Bisher war es bei uns in Kaki immer so, dass mit "Schwund" zu rechnen ist. Jeder zahlt seine eigenen Schäden. Im Fahrbetrieb hab ich damit auch keine Probleme, Shit happens.
Hab es allerdings auch schon gehabt, dass ich stand und mir einer in die Seite fuhr. Bin auf meinem Schaden von rund 150,-- Euronen sitzen geblieben da der andere es vorzog, sich lieber zu entfernen. War zwar sauer, aber so ist es halt, wenn man zum Toben geht.... ;) :devil: Inzwischen haben wir es zumindest hingekriegt, dass das "Hauptfeld" in einer Richtung unterwegs ist. Hat den ganz enormen Vorteil, dass man nicht mit einem Auge immer auf den Querverkehr achten muss und so selbst unkonzentriert fährt.

Letztlich sehe ich es so : Schäden im Fahrbetrieb auf der Strecke sind von jedem selbst zu übernehmen. Schäden außerhalb des Fahrbetriebes und außerhalb der eigentlichen Strecke gehen zu Lasten des Verursachers.
Hartmut
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von rocs
#81217 Sicher sehr ärgerlich. Auch der Umgang miteinander. Die Fronten sind verhärtet. Aber: Der Klügere gibt nach. Das halb Deutschland immer gleich mit Anwälten kommen muss inzwischen ist auch nicht pralle. Sorry, meine Meinung. Und den Verein zu verzinken, nun ja. Irgendwann hat auch keiner mehr Bock Gastfahrer überhaupt drauf zu lassen oder es gibt gar keinen mehr, der sowas stemmen möchte. Ergo: Es gibt auch nichts mehr zum Fahren. Keiner hier war dabei bzw. kennt beide Seiten. Das ist keine Unterstellung oder so. Erfahrungsgemäß schaukelt sich das aber genau so nur sinnlos hoch.